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Matti Klein - Store

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„Eine kernige kleine Einheit (…), so funky wie die legendäre New-Orleans-Band The Meters.“ Rolf Thomas, Jazz thing

„…eine epische Schönheit, die ihresgleichen sucht…“ Victoriah Szirmai, JAZZTHETIK

Biografie

Kaum ein anderer Sound hat seit den frühen 1970er Jahren den Soul und Funk jazzmusikalischer Provenienz so dauerhaft und nachhaltig geprägt, wie der von Fender Rhodes und Wurlitzer Electric Piano. Ob Herbie Hancock, Ray Charles, Stevie Wonder oder Donny Hathaway, keiner dieser Superstars konnte den klanglichen Verlockungen dieser Instrumente widerstehen.

Der gebürtige Berliner Pianist, Komponist, Hochschuldozent und Kurator Matti Klein setzt „Wurli“ und „Rhodes“, wie sie meistens nur liebevoll genannt werden, seit vielen Jahren nahezu ausschließlich in seiner Musik ein. So war das Rhodes bereits während der zehn Jahre, die er im höchst erfolgreichen Funkjazz-Quartett Mo‘ Blow spielte, wesentlicher Klangbaustein der Band. Drei Alben veröffentlichten Mo‘ Blow beim renommierten Label ACT, gewannen 2008 den Publikumspreis und den Preis der Jury beim Jazz & Blues Award Berlin sowie 2011 den begehrten Future Sound Award bei den Leverkusener Jazztagen. 

Von Hubert Nuss, Wolfgang Köhler und Rolf Zielke an der Universität der Künste Berlin ausgebildet, tourte Matti Klein nach Beendigung seines Studiums nicht nur mit Mo‘ Blow, sondern spielte und arrangierte auch für Popstars wie Herbert Grönemeyer, Sarah Connor und Jimmy Somerville. Darüber hinaus arbeitete er als Solist, Sideman oder Musical Director mit vielen Größen des Jazz wie Nils Landgren, David T. Walker, Ed Motta, Allan Harris und Torsten Goods. 

An die 1000 nationale und internationale Konzerte sind so über die Jahre zusammengekommen, die ihn nicht nur in legendäre Jazz-Venues wie das Blue Note in Tokyo, Ronnie Scott’s in London, den Highline Ballroom in New York oder das New Morning in Paris geführt haben, sondern auch zu den großen Festivals in u.a. Marciac (Frankreich) und Pori (Finnland), zu den Leverkusener Jazztagen, zum Elbjazz Festival und zur Jazz Baltica.

Neben der Bassklarinette und dem Tenorsaxofon von Lars Zander und den tighten Grooves des Ex-Mo‘ Blow-Schlagzeugers André Seidel ist seit 2017 gerade auch Matti Kleins Wurlitzer und Rhodes-Bass-Sound ein ganz wesentlicher Eckpfeiler im Klangkonzept seines neuen Soul Trios. 

Das im Januar 2020 erschienene gleichnamige Debütalbum und die Konzerte der Band wurden gleichermaßen mit den schönsten Akkoladen der Fachkritik und des Publikums bedacht. So lobte die Jazzthetik die „epische Schönheit“ der Musik des Trios, „die ihresgleichen sucht“, und der Deutschlandfunk Kultur jubilierte gar: „Das groovt ungemein (…) wie einst in den besten Tagen des Soul unter dem Tamla/Motown Segel“.

Anachronistisch klingt diese assoziationsreiche Musik indes kaum einmal. Traditionsverbundenheit ist selbstverständlich. Die Musik des Soul Trio bleibt allerdings immer vorwärtsgewand und extrem aktualitätsoffen.  Matti Klein, Lars Zander und André Seidel ist es in den letzten vier Jahren gelungen, eine fein austarierte und hierarchiefreie Partnerschaft zu kultivieren, die allen Beteiligten genügend künstlerische Freiheiten lässt, um die tradierten idiomatischen Fesseln des klassischen Souljazz abzustreifen und dieses Genre weiterzudenken. 

Nach dem vielbeachteten Debüt „Soul Trio“ erscheint Ende April 2021 mit „Soul Trio Live On Tape“ ein Nachfolgealbum, das interessante Einblicke in die Entwicklung und die Klangphilosophie des Trios gewährt. Die Aufnahmen stammen von der ersten Studio-Live-Session der Band, die im Februar 2018 im Lovelite Studio in Berlin direkt auf Band mitgeschnitten wurde. Das musikalische Material besteht aus Songs, die der Keyboarder ursprünglich für Mo‘ Blow geschrieben hatte und die jetzt in neuen Arrangements erstrahlen. Alle Musiker spielten dabei ohne Kopfhörer im selben Raum, so dass ein faszinierendes Tondokument entstanden ist, das bar jeglicher Nachbereitungen, Overdubs und Korrekturen quasi den „Real Deal“ abbildet. Konzertatmosphäre unverstellt  und pur! 

Thorsten Hingst, 2021